Jahrbuch Nr. 18 - 2014
Inhalt | |
Aus der Geschichtswerkstatt | Chronik 1963 |
Das Jahr im Heimathaus | Fotoalbum |
Rückblende 2013 | Fotografien aus der Gemeinde Geeste |
Aktionskreis Pater Beda | Vor 100 Jahren |
Was war eigentlich 2003? | Groß Hesepe im Sommer 1892 |
Archäologische Untersuchungen Geeste-Kottbree | Zahlen |
Plattdütsk | Dies und Das |
Brauchtum | Quellen |
Leseprobe
Brauchtum
Die Aussteuer - Sozialer Status der Braut
Als Aussteuer bezeichnet man das Hausgerät, die Textilien und das Vermögen, das die Braut in die Ehe einbringt. Sie wird oft auch als Mitgift bezeichnet. Die Eltern der Braut übergaben diese Güter an die Verwandtschaft des Bräutigams oder an das Brautpaar selbst.
Die Mädchen begannen sehr früh damit, sich durch den Aufbau einer Aussteuer auf die Ehe vorzubereiten. Die Mitgift war entscheidend für die Selbstdarstellung der Braut und ihrer Familie, wobei sie dem jungen Hochzeitspaar als Starthilfe dienen und ihnen einen eigenen Haushalt ermöglichen sollte. Die Höhe der Aussteuer richtete sich nach der sozialen Stellung der Brautleute. Aus diesem Grund war es Frauen aus sozial niedrigen Schichten fast unmöglich, in eine höhere Schicht einzuheiraten.
Einen wichtigen Bestandteil jeder Aussteuer bildeten, neben bestimmten Möbelstücken, die Textilien, bei deren Herstellung die Braut ihren Fleiß und ihre Geschicklichkeit beweisen konnte. Die Wäsche- und Kleidungstücke wurden in speziell gestalteten Aussteuertruhen aufbewahrt und übergeben. Die Menge war, je nach Vermögen, so bemessen, dass sie möglichst ein Leben lang halten sollte.
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