Jahrbuch Nr. 8 - 2004
Inhalt | |
Impressum | Chronik 1953 |
Vorwort | Brauchtum |
Zum Geleit | Sie trauten sich |
Gut Geeste | Vor 100 Jahren |
Rückblende 2003 | Trachtenmode im Emsland |
350 Jahre Schützenverein | 100 Jahre Kuhrs Baustoffe |
St. Antonius | Zahlen |
Der alte Kirchplatz | Dies und Das |
Was war eigentlich 1993? | Anmerkungen zu den Beiträgen |
Snaikerl | Quellenverzeichnis |
Leseprobe
Gut Geeste
Aus den Aufzeichnungen eines Geesters
“Bis zum Jahre 1936 war es noch eine ziemlich große Gemeinde und zählte 1936 noch 466 Einwohner. 1936 wurde von der Gemeinde ein großer Teil genommen und daraus die Gemeinde Osterbrock gebildet... . Im Jahre 1906 wurden von der Gemeinde Geeste 400 Morgen zum Preise von 66 Mark pro Morgen an die Gebrüder Hanses aus Hiltrup verkauft, welche darauf eine Baumschule einrichten wollten. Die Geester wurden von allen Seiten dazu angeraten, auch der Herr Landrat Behnes sprach sehr dafür, weil eine Baumschule für die hiesige Gegend von großem Nutzen war. Ein paar Jahres später verkauften die Gebrüder Hanses dieses Grundstück wieder an die Harpener Bergbau Aktiengesellschaft in Dortmund und nun wurde auf dem Grundstück Landwirtschaft betrieben. Ein Dr. Öxmann kam als Verwalter darauf. Dr. Öxmann kaufte sich auch von den umliegenden Gemeinden viel Grund dazu und baute nun Wohnung an Wohnung, lauter Arbeiterwohnungen, dann große Viehställe und zuletzt Kirche und Schule. Aus allen Gegenden kamen Leute und konnten sich dort niederlassen. Als nun alle Wohnungen bezogen und alles andere gut eingerichtet war, wurde aus dieser Siedlung ein eigener Gutsbezirk mit eigener Verwaltung im Jahre 1911 errichtet.
Nun war das Grundstück für die Gemeinde Geeste schon verloren. Sie verlor damals schon ein Drittel ihrer Steuerkraft, es kam aber noch schlimmer. Es standen damals noch mehrere Häuser auch im Hinterfeld, die noch nicht zum Gutsbezirk gehörten und Steuern in Geeste bezahlen mußten. Diese gingen uns im Jahre 1936 verloren, wo der Gutsbezirk aufgelöst wurde. Diese Häuser wurden nun zum Gutsbezirk geschlagen und aus den anliegenden Häusern und Gutsbezirk wurde die Gemeinde Osterbrock gebildet. Aus allem oben Erwähnten geht ein Warnung an die Bauern hervor: Bauer, behalte was du hast, verkaufe kein Grund und Boden, auch nicht, wenn es anfangs noch so günstig scheint.