Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Jahrbuch Nr. 4 - 2000

Jahrbuch 2000

Inhalt

Vorwort

Vor 100 Jahren

Beschränkt

100 Jahre Dortmund-Ems-Kanal

Rückblende 1999

Eindämmen von Flugsand und Sanddünen in Geeste

Hof- und Wegekreuze

Das Geester Seelenregister 1749

Was war eigentlich 1989

Dies und Das

Hervst-Tied

Blaue Fahrt ins Blaue

Chronik 1949

Wir blätterten in alten Zeitungen

Roggenernte zu Omas Zeiten

Die Teufelskrähe

Der Bült

In eigener Sache

Pastor von der Haar wird Seelsorger in Geeste

Lösungen, Berichtigungen

50 Jahre Firma Bruns

Literaturverzeichnis

Niemäudske Utdrücke

 

 

Leseprobe

Der Bült

Vor zwanzig Jahrens sah man auf vielen Feldern des Emslandes noch Bülte. Was ist ein Bült?


... Am Abend nach der Maht standen die Garben, von vielen Erntehelfern zu Hocken zusammengestellt, in langen Reihen auf dem Feld. Wenn sie nach einigen Tagen trocken waren, wurden die Garben mit Ackerwagen vom Feld in die Scheune geholt. Reichte der Raum in der Scheune nicht, packte man die Garben auf dem Feld zu einem Bült zusammen. Dieser Bült wurde so gebaut: Auf dem Ackerboden legte man einen Ring aus Garben, und zwar so, daß die Schnittenden der Garben nach außen zeigten, die Ähren dagegen nach innen ins Zentrum des Ringes. Jetzt lagerte man in diesen Außenring einen zweiten kleineren Ring von Garben ein, der den nach innen gewandten Ährensaum des äußeren Ringes überdeckte. So legte man weitere Ringe, bis der ganze Kreis mit Garben gefüllt war. Jetzt legte man in der gleichen Weise eine zweite Schicht von Garben auf und dann eine dritte und so fort. Wenn der Garbenbült etwa drei Meter hoch war, wurden die äußeren Garbenringe, die jetzt noch gelegt wurden, von Schicht zu Schicht immer etwas weiter nach innen gerückt. So daß sich nach und nach eine kuppelförmige Abrundung des Bülts ergab. Wenn der Bült eine Höhe von etwa fünf Metern erreicht hatte, wurde es schwierig, dem Packer (oder der Packerin) noch Garben hinaufzureichen. Der `Handlanger`stand auf dem Ackerwagen und versuchte, mit einer langstieligen Gabel die letzten Garben hinaufzuhieven. Die fertige Kuppel wurde mit einer Plane überdeckt. Über diese legte man zwei sich auf der Spitze des Bülts überkreuzende Drähte; diese hingegen seitlich herab und trugen an ihren Enden schwere Holzpfähle, die etwa drei Meter über dem Boden hingen. Drähte und Pfähle drückten die Kuppel nieder und stabilisierten den ganzen Bau aus Garben.